Der Iran ist so viel mehr als wir in ein paar Wochen erfassen, geschweige denn in wenigen Sätzen beschreiben könnten.
Hier sehen wir die unglaublichsten Bauten und treffen Menschen die sich jeden Tag mutig für die Freiheit einsetzen.
In den Geschichten die uns erzählt werden spüren wir die Schwermut und die Enge, mit der viele Iraner täglich leben müssen.
Und gleichzeitig erleben wir ihre unbändige Stärke das Positive zu sehen, das Leben mit Freude zu genießen und das beste aus der Situation zu machen.
In Shiraz, im Süden vom Iran, lernen wir noch einmal die persische Gastfreundschaft kennen, als wir für eine Woche bei einer jungen Familie unterkommen.
Wir werden köstlich bekocht, haben viele schöne Gespräche bei Tee und Keksen und bekommen dank ihnen einen Einblick in das Alltagsleben einer jungen Familie im Iran.
Ebenso köstlich werden wir in Teheran bei Yunus Verwandtschaft in Empfang genommen. Nachdem wir erstmal auf eigene Faust durch den Iran gereist sind, kehren wir nochmal zurück in den Norden. Hier wird viel gelacht und wir versuchen mit unseren wenigen Persisch- und ihren Deutschkenntnissen Konversationen zu führen. Bei Wasserpfeife auf einer Dachterrasse lernen wir mit der jungen Generation das nächtliche Leben in Teheran kennen. Das Kopftuch rutscht lässig auf die Schultern und es herrscht ausgelassene Stimmung bei den jungen Frauen und Männern, welche sich hier ungestört treffen können.
Für einige Tage reisen wir ans Kaspische Meer, sehen das Elternhaus von Yunus Großvater und besuchen weitere Verwandte.
Nach der 9 Millionen Einwohner Metropole Teheran genießen wir die grünen Wiesen und die gute Luft.
Mit den Pferden von einem Verwandten reiten wir in die Berge aus und genießen die Natur.
Nach einer Woche im Norden nehmen wir Abschied von Yunus Familie und reisen zurück in den Süden auf die Insel Hormuz. Mit einem getunten Moped erkunden wir die Insel mit ihren roten Stränden und bunten Bergen. Wir erhaschen einige ungläubige Blicke, als wir an der einheimischen Bevölkerung vorbeiziehen, Hannah am Lenker und Yunus mit flatternden Haaren hinter ihr, aber wir haben einen Heiden Spaß.
Wir sind aufgeregt, als es von Zahedan aus zur pakistanischen Grenze geht.
Die ersten 600 Kilometer im Land dürfen wir uns zunächst nicht frei bewegen und bekommen Geleitschutz bis außerhalb von Belutschistan.
In der Vergangenheit kam es hier zu Vorfällen mit den Taliban, weshalb diese Vorsichtsmaßnahmen seither für alle Touristen gelten.
Auf pakistanischer Seite werden wir freundlich in Empfang genommen, viermal werden unsere Daten aufgenommen und beim letzten Beamten werden wir auf Fanta und Erdbeerkekse eingeladen. „Tourist or Terrorist?“ fragt er uns lachend als er unsere Daten in säuberlicher Handschrift aufnimmt.
Zwei Nächte verbringen wir auf der örtlichen Polizeistation direkt hinter der Grenze. Umzäunt von Stacheldraht und hohen Mauern passen hier bewaffnete Männer mit AK-47 Sturmgewehren auf uns auf und verpflegen uns mit leckerem Daal.
Am zweiten Tag stößt Motorradfahrer Mark aus den USA zu uns und wir werden gemeinsam durch Belutschistan eskortiert.
Belutschistan ist eine der ärmsten Regionen in Pakistan, doch es beeindruckt uns mit seiner ursprünglichen Lebensweise.
Am Straßenrand erblicken wir alte Lehmhäuser, Männer mit prächtigen Turbanen und Hirten, welche ihre Ziegen vor sich hertreiben. Über die heißen Straßen schnaufen bunt bemalte Laster, die wie farbenfrohe Drachen aussehen. Eine Frau bekommen wir bis Quetta kaum zu sehen, nur Mädchen spielen ab und zu in bunten Gewändern vor den Häusern.
In Regelmäßigen Abständen wechselt sich unser Geleitschutz ab, es wird ein Tee zusammen getrunken, geplaudert und wir steigen auf die Ladefläche des nächsten Pickup Trucks.
So geht es immer weiter bis wir schließlich erschöpft in Quetta ankommen.
Nach einigen weiteren abenteuerlichen Tagen, dürfen wir wieder frei reisen und kommen im geordneten Islamabad an.
Hier kümmern wir uns um unser Indien Visum und entdecken die köstliche pakistanische Küche. Eine Weile wollen wir noch durch dieses spannende Land reisen, bevor es uns dann weiter nach Indien verschlägt.
























