Wir sind sehr gut vorbereitet, als wir unsere 42 Stunden Zugfahrt durch China antreten. Ausgestattet mit jeder Menge Tee, Snacks und Mi-Nudeln geht es in zwei Tagen bis nach Qingdao. Von der Hafenstadt aus nehmen wir die Fähre nach Südkorea, wo wir in Seoul für einige Tage bei unserem Couchsurfing-Host Abdallah unterkommen können. Er ist ein wahnsinnig herzlicher Gastgeber und neben dem erkunden der Stadt und der vielen kostenlosen Museen besuchen wir dank ihm auch als „interessiertes Fachpersonal aus Deutschland“ Koreas größte Messe für medizinisches Equipment.
Ohne es lang geplant zu haben, kommen wir anschließend tatsächlich zur Kirschblüte in Japan an. Nach der Fährfahrt von Busan aus empfängt uns Fukuoka in blassrosa Blütenpracht und mit vielen stimmungsvollen Gassen.
Unser nächstes Reiseziel Kyoto kann dies sogar noch übertreffen. Überall hängen rote Lampions in den charmanten Straßen der Altstadt und wir können uns gar nicht an der Architektur satt sehen. Gekonnt wird hier mit Form, Material, Lichtstimmung und Innen- und Außenraum gespielt.
Vor den Restaurants sieht man lange Schlangen auf einen Sitzplatz warten, wer hier essen gehen möchte steht gerne mal eine Stunde vor der Tür bis es los geht. Dafür wird man mit einer sehr persönlichen Atmosphäre belohnt und man kann dabei zusehen wie einem das Essen hinter dem Tresen zubereitet wird.
Osaka macht dagegen wieder einen ganz anderen Eindruck auf uns. Auch hier gibt es einige Sehenswürdigkeiten zu sehen. Doch in dem Viertel in dem wir untergekommen sind kann man abseits der Touristenattraktion ebenfalls einen Eindruck davon bekommen, wie viele Menschen auch hier von Armut betroffen sind. An keinem anderen Ort in Japan ist dies so deutlich sichtbar wie hier. Besonders ältere Menschen sind häufiger betroffen. Ein Phänomen, das auch in Korea zu beobachten ist (hier gelten fast die Hälfte der über 66-jährigen als arm).
Die Megastadt Tokio ist beeindruckend und völlig reizüberflutend zugleich. Hunderte leuchtende Reklamebildschirme buhlen um Aufmerksamkeit, während auf der Shibuya-Kreuzung tausende Menschen zugleich die Straße überqueren. Glücklicherweise können die zahlreichen Tempel und Shinto-Schreine einen Zufluchtsort vor all dem Trubel bieten. Sie können verwunschene Orte sein, besiedelt von uralten Fabelwesen der japanischen Mythologie. Steinlöwen, Fuchsfrauen oder Adlerjungen beschützen sie vor dem Bösen und in Bambuswäldern und Zen-Gärten lässt es sich gut zur Ruhe kommen.
Nach einer Pause dort, können wir wieder durch überfüllte Straßen und an Manga-Shops vorbei drängen.
Anime und Mangas sind aus Japan nicht weg zu denken. In der Bahn kann man oft Menschen beobachten die auf ihrem Smartphone Mangas lesen und auch der Kleidungsstil ist davon geprägt.
Dank unserer Couchsurfing-Gastgeber Pablo und Liang können wir etwas mehr über das Phänomen lernen und bekommen ein paar Einsteiger-Tipps.
Auch wenn die Kirschblüten noch fest verschlossen sind als wir in Fujiyoshida ankommen, ist der Fuji dennoch ein wunderschöner Anblick mit seiner schneebedeckten Spitze. Wir genießen lange Spaziergänge am nahegelegenen Kawaguchi-See und schlagen abends zu Füßen des Berges unser Zelt auf.
Die knappen drei Wochen in Japan sind wie im Flug vergangen und so machen wir uns schließlich auf den Rückweg, um wieder mit Bus und Fähre nach Südkorea und anschließend nach China zu gelangen.















































