Georgiens Hauptstadt Tiflis erstrahlt ebenso wie der Rest des Landes in prächtigem Grün als wir ankommen. Der Innenhof unserer Unterkunft ist von unzähligen Katzen bevölkert und auf der von Weinreben überrankten Terrasse genießen wir in ihrer Gesellschaft, die lauen Sommerabende. Auch wenn es noch nicht allzu lange her ist, dass wir hier waren, genießen wir es erneut uns die krumm und schief gewachsenen Häuser anzuschauen.
Ein paar Tage trampen wir an der türkischen Schwarzmeerküste entlang und bekommen direkt wieder die türkische Gastfreundschaft zu spüren. Im zweiten Auto das uns mitnimmt sitzt Mehmet, der partout darauf besteht, uns zu einer riesigen Portion Pide und Eis einzuladen. Es sind viele schöne Begegnungen die wir in den Tagen machen und wir landen schließlich an einem wunderschönen Strandabschnitt, wo wir unser Zelt direkt am Meer aufschlagen können. Unser Abendessen am Feuer wird jedoch jäh unterbrochen, als es aus dem Nichts anfängt wie aus Kübeln zu schütten. Die halbe Nacht verbringen wir damit das Zelt vor dem Zusammenbrechen zu bewahren und als wir morgens aufwachen ist das tosende Meer schon fast bei unserem Zelt angekommen. Kurzerhand entscheiden wir uns mit dem Bus bis nach Istanbul zu fahren und entspannen dort bei Simit und Çay in der vertrauten Atmosphäre. Es gibt wohl kaum eine schönere Art nach so langer Zeit wieder nach Europa einzureisen, als eine Fähre über den Bosporus von der asiatischen auf die europäische Seite zu nehmen. Es ist ein wunderschöner Anblick Istanbul im Abendlicht anzusehen, mit den hell erleuchteten Moscheen während um uns herum die Möwen kreisen.
Über Bulgarien und Serbien reisen wir nach Ungarn, wo wir in Budapest zum dritten mal auf dieser Reise Soraya treffen. Die Stadt kann mit vielen herrschaftlichen Gebäuden (wie dem Parlamentsgebäude) und märchenhaften Burgen beeindrucken und in den vielen Parks wird getanzt und zusammen gesessen.
Ende Juni geht es für uns weiter bis nach Dresden, wo wir das erste mal nach zwei Jahren wieder nach Deutschland einreisen.
Hier schlafen wir über 1nitetent bei Familie Tümmler in ihrem kleinen Stadtparadies-Garten, in dem wir schon auf dem Hinweg unser Zelt aufschlagen durften. Am nächsten Tag werden wir direkt zum gemeinschaftlichen Grillen eingeladen und beschwingt von all der Gastfreundschaft machen wir uns weiter auf den Weg Richtung Heimat.
Für das letzte Stück nachhause wollen wir noch einmal aufs Rad umsatteln und können in Dresden gebrauchte Räder und Equipment einsammeln. Gut ausgestattet geht es dann über Kornfelder und grüne Wälder durch Sachsen. In Leipzig gönnen wir uns eine kleine Pause und können erste Freunde besuchen. Hannahs Geburtstag verbringen wir in Potsdam bei herrlichem Wetter und einer sehr schönen Lesung von Cornelia Funke. Anschließend geht es ein Stück weiter mit dem Zug, damit wir es rechtzeitig zum Klassenspiel von Yunus Bruder Hannan schaffen. Schließlich kommen wir um die gleiche Ecke, um die wir damals gebogen sind um in die Welt hinaus zu ziehen. Ebenso herzlich wie wir damals verabschiedet wurden, werden wir nun in Empfang genommen. Die Freude ist groß unsere Lieben nach so langer Zeit wiederzusehen und wieder bei all den Festen und Feiern dabei sein zu können. Viele neugierige Fragen werden uns gestellt und auch wir entdecken gespannt all die Veränderungen. An langen Abenden mit reichlich Tee und leckerem Essen werden nun viele Geschichten ausgetauscht. Es ist wie ein erneutes Durchleben und Verarbeiten der Eindrücke der letzten zwei Jahre.
Es fühlt sich zugleich so an, als wären wir kaum weg gewesen aber auch als hätten wir ein ganzes Leben auf der Reise gelebt. Vieles durften wir in der Zeit sehen und lernen, neue Seiten an uns selbst und von der Welt entdecken. Es war ein großes Geschenk für ein paar Augenblicke die Welt durch die Augen Anderer betrachten zu dürfen (etwas wofür man nicht weit reisen, sondern nur die Bereitschaft und den Mut braucht sich dem Unbekannten zu öffnen.) Schönheit und Freude, Schmerz und Ungerechtigkeit konnten wir erleben. So viele Menschen haben uns einen Einblick in ihr Leben und ihre Sicht auf diese Welt gewährt. Es hat uns überwältigt zu erfahren, dass wir überall Menschen angetroffen haben, die uns mit solch einer Wärme und Herzlichkeit in Empfang genommen haben. Angesichts all der Aufgaben, welche die Zukunft bereit hält gibt es uns eine tiefe Hoffnung, an all die wunderbaren Menschen zu denken, die wir in der Welt getroffen haben.
Wir danken euch allen, die uns über diese lange Reise hinweg begleitet, uns unterstützt und Anteil genommen haben.






































